Sessenbach ist ein hundefreundliches Dorf. Und damit das so bleibt, müssen seitens der Hundeführer einige Regeln eingehalten werden.

So erwarten wir von den Hundeführern, dass sie ihre Hunde so halten, dass

  • Personen durch freilaufende Hunde nicht belästigt oder gar gefährdet werden
  • in unserer naturbelassenen Lage die Schutzräume für das Wild geachtet und das Wildern der Hunde unterbunden wird und
  • die Hinterlassenschaften beseitigt werden

Das bedeutet, dass sich freilaufende Hunde konstant im Einwirkungsbereich des Hundeführers befinden müssen.
Zum letzten der Punkte ist die Gemeinde in Vorlauf gegangen und hat Wege gesucht, die Bereitschaft der Hundeführer zur Beseitigung des Hundekots zu fördern.

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Fernsicht genießen! --- So fing es damals an! Mit einem Artikel im Kannenbäckerboten vom Mai 2008 wandte sich der Gemeinderat an die Hundehalter und Hundeführer im Ort mit der Aufforderung, Rücksicht auf die Mitbewohner und das dörfliche Erscheinungsbild zu nehmen und die „Hinterlassenschaften" ihrer Hunde zu beseitigen. Man sollte nicht gesenkten Hauptes spazieren gehen müssen, um den „Tretminen" auszuweichen. Die Wirkung war anschließend mehr als nur überschaubar! Die zum Selbstkostenpreis angebotenen Tüten wurden nicht einmal angefragt und die Optik im Ortsbild hatte sich auch nicht entscheidend geändert. Um nicht mit ordnungsamtlichen Verwarnungen Unfrieden im Ort zu erzeugen, wurden Möglichkeiten diskutiert, wie die Bereitschaft der Betroffenen stärker geweckt werden könnte. Schnell war man bei der „Dog-Station", der Kombination aus Tütenspender und Abfallbehälter.


Damit eine ausreichende Akzeptanz erreicht werden könne, müsste die Aufstellung flächendeckend erfolgen. Die Idee dabei war, dass jeder Hundeführer möglichst früh auf seinem Weg zwangsweise an einem der Tütenspender vorbeikommen müsste. Die hierfür notwendige Investition belief sich nach Angeboten auf mehrere Tausend Euro. Angesichts der Ungewissheit, inwieweit das Angebot angenommen würde, war der Gemeinderat nicht bereit die Investition freizugeben. Dann setzte das ein, was unseren Ort so stark macht – die Sessenbacher Lösung! Es wurde in Eigenleistung ein Prototyp einer Dog-Station entwickelt, der in der Serienherstellung weiter optimiert wurde. In den Werkstätten von engagierten Bürgern entstanden und entstehen die Produkte, die Sie alle inzwischen im Ortsbild kennen. Die Produktionskosten belaufen sich dabei auf ca. 25€/Stck. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an das „Herstellerteam"! Derzeit sind in und um Sessenbach 10 Stationen installiert.

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An jedem Weg aus der Ortsbebauung heraus sowie in der Ortsmitte befindet sich jeweils eine Station. Damit haben wir in Sessenbach die nach unserer Information bezogen auf Einwohner und Ortsfläche höchste Versorgungsdichte überhaupt! Urlauber und Gäste können sich an Hand des Lageplans am Ortseingang über die Positionierung der Tütenspender informieren. Kein Hundeführer hat also mehr das Argument, einen Tütenspender nicht erreichen zu können. Hierbei möchten wir aber noch einmal darauf hinweisen, dass die Beseitigung des Hundekots alleinig in der Verantwortung und Verpflichtung des Hundeführers liegt. Das Engagement der Gemeinde ist „nur" eine freiwillige Serviceleistung. Entgegen der Befürchtungen wurde das Angebot schnell und gut angenommen. Der optische Eindruck hat sich deutlich verbessert, wenn auch phasenweise bei einigen Hundeführern wieder der Schlendrian eingezogen zu sein scheint. Helfen Sie mit, mit gutem Beispiel voranzugehen und so die „Wegräummüden" wieder unter Zugzwang zu bringen!

Der Gemeinderat bekommt auch Rückmeldungen verschiedenster Art zu dieser Thematik. Einerseits durch Gespräche beispielsweise hinsichtlich verbesserter Aufstellungen und Organisation. Auf die können und wollen wir reagieren. Andererseits wird das bei „Aktionsrückmeldungen" schwieriger. So können wir den Hinweis, gefüllte Tüten in einen Zaun zu hängen, so interpretieren, dass Sie dort gerne einen Abfallbehälter platziert hätten – wobei uns eine verbale oder schriftliche Kommunikation angemessener erscheint.

Wir haben jedoch auch starke Argumente dagegen. Die können wir aber nicht mit uns unbekannten Personen diskutieren. Die Aufstellung solcher Stationen ist eine Seite, eine andere ist die Gewährleistung der Ver- und Entsorgung. Hier müssen wir als Gemeinde dafür sorgen, dass der Aufwand für diese Serviceleistung angemessen bleibt. Die Entsorgung wird von der Gemeinde übernommen. Für die Versorgung haben wir wieder eine „Sessenbacher Lösung"! Einige Familien haben sich bereiterklärt die Aktion zu unterstützen und übernehmen zuverlässig die wichtige Versorgung der Stationen mit den Tüten, damit kein Argument verbleibt, die Geschäfte nicht beseitigen zu können. Diesen Familien gilt auch der herzliche Dank des Gemeinderates. Weitere „Paten" sind sehr willkommen. Sollte Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte beim Gemeinderat. Gerne würden wir mit Ihnen das Gesamtprogramm optimieren. Kommen Sie dazu am besten in die regelmäßige Bürgerfragestunde im Rahmen der Gemeinderatssitzung. Hier haben Sie die Möglichkeit Ihre Wünsche und Anregungen mit dem gesamten Gemeinderat zu diskutieren.